Die drei heiligen Tage - erfüllende Festtage im Europakloster Gut Aich

Ostern 2024

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Die Messe vom letzten Abendmahl am Gründonnerstag war geprägt durch die Handwaschung. Menschen von nah und fern nahmen an dem beliebten Ritual teil. Das Ensemble rund um Br. Antonius untermalte mit stimmungsvollem vierstimmigem Gesang.

Br. Benedikt sprach in seiner Predigt vom Leben des Hl. Wolfgang am Falkenstein. Er lud zu einem Ausflug zu dem bekannten Felsen mit der Engstelle in der Wolfgangkapelle ein. Für ihn ist der Fels ein Sinnbild von Enge, durch die wir im Laufe unseres Leben immer wieder gehen. „Nehmen Sie ein Licht mit, eine kleine Kerze, gehen Sie vom Dunkel ins Licht.“ Ebenso brachte er Papst Benedikt ins Wort: „Die Nacht, von der im Evangelium die Rede ist, ist die Kommunikationslosigkeit, in der einer den anderen nicht sieht. Sie ist Sinnbild des Nicht-verstehens, der Verdunkelung der Wahrheit.“ Br. Benedikt: „Liebe Schwestern und Brüder, habe wir also keine Angst, wenn es Zeiten der Dunkelheit in uns und um uns und in der Welt gibt. Gehen wir mit Jesus Christus durch diese Nächte hindurch. Das Gebet, die Verbindung mit ihm, ist das Licht, das uns leuchtet. Das hilft uns durch die Nächte der Einsamkeit, der Ängste, der Krankheit, der Kommunikationslosigkeit und des Streites.

„Wir sind die ausgestreckten Hände Jesu, die segnen, die helfen und die gestalten zum Segen für die Menschen.“

Während dem Gesang der Gemeinde „Bleibet hier und wachet mit mir“ entfernten die Mönche den Altar-Schmuck, das Kreuz und die Kerzen. Das Allerheiligste brachte Br. Benedikt in den Meditationsraum, wo in großer Runde in die Stille meditiert wurde.

 

Der Karfreitag begann mit der Kreuzwegbetrachtung. Pater Johannes führte durch die vierzehn Stationen. Bei jeder Station konnte man einen anderen Platz in der Klosterkirche einnehmen. Im Stehen, im Sitzen, am Boden. Br. Benedikt begleitete die Wege dazwischen mit Zithermusik.

Die Kreuzverehrung fand am Nachmittag des Karfreitags statt. Menschen, mit Blumen in den Händen versammelten sich in der Klosterkirche. Sehr gefühlvoll, authentisch und einprägsam lasen Alexandra Kreuzeder und Johannes Schwarzmann mit Br. Benedikt die Leidensgeschichte Jesu.

In seiner Predigt zitierte Br. Thomas den Theologen Karl Barth: „Ja, wir leben in dunklen Zeiten. Nur nicht die Ohren hängen lassen. Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder Washington oder Peking, sondern und vor allem von ganz oben, vom Himmel her.“

 

Zur Wallfahrt in der Osternacht trafen sich rund 30 Frauen und Männer um 1.30 Uhr am Vorplatz des Klosters. Gut ausgerüstet mit Laternen und festem Schuhwerk gingen sie unter der Leitung von Br. Thomas auf den Falkenstein. In der Wolfgangkapelle und in drei weiteren Kapellen wurde mit Wort und Musik innegehalten. Der Klang der Querflöte, gespielt von Johanna, ertönte in der dunklen, jedoch sehr warmen Nacht. Br. Thomas las Zen-inspirierte Psalmen von Arndt Büssing. Br. Antonius übernahm die Aufgabe des Schlusslichtes und bewahrte den Überblick über die Wallfahrt-Gruppe. Die Dunkelheit im Wald, der Duft des Wiese, die ersten Laute eines Kauz und die Spiegelungen am See bleiben in besonderer Erinnerung.

 

Um 5.15 Uhr öffnete sich das Ostertor von Gut Aich und Br. Benedikt zog mit den Ministrant*innen und den Mitbrüdern in den inneren Kreuzgang. Am hoch lodernden Osterfeuer wurde die neue Osterkerze entzündet. Zum Lied „Meine Hoffnung, meine Freude“ führte eine Prozession zur Kirche. Dort wurde die leuchtende Osterkerze, getragen von Br. Wolfgang, gesegnet.

„Was feiern wir zu Ostern?“ fragte Ministrant Leonard Br. Benedikt in der Osternacht. Br. Benedikt antwortete, wir feiern, das Gott lebt und das Gott uns liebt. Und er lädt uns ein, als Botschafter*innen des Friedens, das Licht in den Herzen zu behalten. Dass wir das Licht in andere Häuser mitnehmen. Den Frieden, den nicht die Welt geben kann, den Frieden den Jesus der Auferstandene gibt und schenkt. Mit dem Ostergruß „Ich wünsche dir das Licht von Ostern in deinem Herzen“, schloss Br. Benedikt die Predigt. Das Zwitschern einer Amsel kündigte uns den beginnenden Tag.

Nach dem Segen und dem traditionellen Osterwitz, vorgetragen von Br. Thomas, kamen viele Gottesdienstbesucher zu einem Frühstück in den Klosterhof zusammen. Die Mönche luden zu schmackhaften Osterschinken ein, die gesegneten Speisen wurden geteilt und viele Eier gepeckt – Frohe Ostern!

Im Namen der Mönchgemeinschaft von Gut Aich danken wir für Eure Verbundenheit, euer Kommen und Mitfeiern!

„Die Lebensaufgabe des Menschen ist es, die Osterfreude zu verbreiten.“ Begrüßung von Br. Raphael am ersten Arbeitstag nach den Osterfeierlichkeiten :-) 

Foto (c) Susanne Windischbauer