Am Freitagabend, 4. Juli 2025, fand im Klosterhof die Präsentation des Buches "Herzwerk" statt. Um die 140 Menschen lauschten den Worten von Br. David Steindl-Rast und den Lesungen von Alexandra Kreuzeder. Herr Gaspari vom Tyrolia Verlag moderierte durch den Abend. Heissbegehrt waren die handsignierten Bücher.
Das Buch ist jetzt in unserem Onlineshop und im Klosterhofladen erhältlich!
Fotos von Br. Wolfgang Schachner / Hannes Bertram / Elisabeth Pleil
Zum Inhalt: Buch "HERZWERK" von Br. David Steindl-Rast und Alexandra Kreuzeder
In 24 Meditationen erschließt Br. David im Gespräch mit der Rilke-Kennerin Alexandra Kreuzeder die Botschaft der „Sonette an Orpheus“, einem der Hauptwerke Rilkes.
Jeder Mensch sehnt sich nach Freude und tiefer Sinnerfahrung. Wie aber gelangt man dahin? Für David Steindl-Rast – er war ein halbes Jahr alt, als der Dichter im Dezember 1926 starb – ist Rilke seit seiner Jugend eine Art Leitstern, dessen Gedichte in die Tiefe des Lebens führen. Als Künstler lässt Rilke jede dogmatische Enge hinter sich und gibt mit seinen rätselhaften Metaphern den tiefsten Fragen der menschlichen Existenz Ausdruck und Form. Orpheus, der legendäre Sänger der Antike, wird zum Urbild des Menschen, der sich vom Fest des Lebens zuinnerst anrühren lässt. Der so offen und durchlässig ist für das Dasein, dass ihm alles zum Anlass für Gesang und Rühmung wird.
„Ausgesetzt auf den Bergen des Herzens“ wird Rilke zum Vorbild für alle spirituell Suchenden von heute. Seine Gedichte sind eine Einladung, sich über alles oberflächlich Erfasste hinweg auf die Tiefe des Herzens einzulassen und zum Wesentlichen vorzustoßen: „Denn des Anschauns, siehe, ist eine Grenze. Und die geschautere Welt will in der Liebe gedeihn. Werk des Gesichts ist getan, tue nun Herzwerk“ (Rilke).
Hier eine digitale Leseprobe: https://www.book2look.com/book/iVWNDOzQBl
In der Fotoleiste finden Sie Bilder von der erfolgreichen Buchpräsentation am 4. Juni 2025 in Salzburg bei den Salzburger Nachrichten. Danke an Toni Huber fürs Fotografieren!
Weitere Infos von Br. David Steindl-Rast:
Chatbot - Weisheit auf Knopfdruck
Auf Initiative von Univ.-Prof. Wolfgang Pree vom Fachbereich Informatik der Universität Salzburg wurde gemeinsam mit dem weltweit bekannten Benediktinermönch und spirituellen Lehrer David Steindl-Rast der Bruder David KI-Bot entwickelt.
Die BD-Bot-App kann hier heruntergeladen werden: BruderDavid.bot
Botschaft von Br. David zu Ostern
+ MEINE LIEBEN,
IN DIESE ÖSTERLICHEN ZEIT DES JAHRES 2025 SCHEINT DER FRÜHLING STRAHLENDER DENN JE, VIELLEICHT GERADE DESWEGEN, WEIL DIE GEWITTERWOLKEN UNSERER ZEIT SO SCHWER UND DUNKEL DARÜBER LASTEN. IMMER WIEDER WERDE ICH GEFRAGT: „WAS KÖNNEN WIR IN DIESER LAGE TUN?“
WAS ICH SELBER VERSUCHE IST ZWEIERLEI: DIE FREUDE AN ALLEM FRISCH GRÜNENDEN IN NATUR UND GESELLSCHAFT DANKBAR AUSKOSTEN; UND SELBER ZUM AUFSPRIESSENDEN NEUBEGINN BEITRAGEN, WO IMMER SICH GELEGENHEIT DAZU BIETET – SIE BIETET SICH JA, WO WIR NUR HINSCHAUEN, WENN WIR NUR
WACH UM UNS BLICKEN.
EIN BEISPIEL: ÜBERLEBENSNOTWENDIGES VERANTWORTUNGSBEWUSSTSEIN
FÜR DIE UMWELT IST IM AUFSPRIESSEN. DARÜBER DÜRFEN WIR UNS FREUEN.
UND WIR KÖNNEN ES STÄRKEN – ALLEIN SCHON DADURCH, DASS WIR ELEKTRISCHES LICHT ABDREHEN, WO ES NICHT GEBRAUCHT WIRD. TUN WIR DAS? EHRLICH?
SCHON ETWAS SO GANZ EINFACHES KANN UNS HELFEN,
NICHT ZU SCHLAFWANDLERN ZU WERDEN. AM AUFWACHEN HÄNGT VIEL: WAS DEN SCHANDTATEN EINIGER WENIGER
IN DIE HÄNDE SPIELT, IST DIE SCHÄNDLICHE VERSCHLAFENHEIT DER VIELEN.
MEIN ÖSTERLICHER BIBELTEXT FÜR 2025 IST DIESER:
„WACH AUF, DER DU SCHLÄFST, UND STEH AUF VON DEN TOTEN!“ (EPH.5:14) AUFZUWACHEN ZUR GELEGENHEIT, ZU EINER BESSEREN ZUKUNFT BEIZUTRAGEN, SOLANGE WIR GELEGENHEIT HABEN, DAS BEDEUTET MITTEN IN DER ZEIT „AUFERSTEHUNG VON DEN TOTEN“.
DIE WÜNSCHT EUCH UND UNS ALLEN,
EUER BRUDER DAVID
Nachbericht zum Gespräch von Prof. Dr. Dr. Matthias Beck mit David Steindl-Rast OSB in Wien/Red: KathPress
Steindl-Rast: "Eine Frau als Papst - warum nicht?"
Benediktinermönch setzt bei Podiumsgespräch in Wien auf allmählichen Bewusstseinswandel - Weibliche Perspektive im Christentum "unverzichtbar"
Wien, 13.5.2025 (KAP) Keine Vorbehalte gegenüber einer völligen Gleichstellung der Geschlechter in der Kirche hat der Benediktinermönch David Steindl-Rast. Zumindest aus europäischer Perspektive könnte man sagen: "Frauen sind den Männern gleich, in jeder Hinsicht. Man kann auch eine Frau als Papst haben - ich sehe überhaupt keinen Grund warum nicht", sagte der 98-jährige Ordensmann am Montagabend bei einem Podiumsgespräch in der Wiener Pfarre St. Margarethen. So zu denken, entspreche bloß dem Hausverstand - wobei eine Umsetzung derzeit dennoch nicht möglich sei. "Andere Weltteile sind noch nicht so weit, doch wir befinden uns in einer Zeit des Übergangs von einem Bewusstseinszustand zum anderen", so Steindl-Rast.
Eindrücklich betonte der 1926 in Wien geborene, im Europakloster St. Gilgen lebende Mönch, dass die weibliche Perspektive im christlichen Glauben unverzichtbar sei. Christen würden Gott zwar als Vater bezeichnen "weil Jesus ihn Vater genannt hat", doch sei das Vaterbild Jesu vielseitig: In seinem Gleichnis vom verlorenen Sohn etwa benehme sich der Vater "so, wie sich eine Mutter benimmt", indem er Ausschau halte nach dem Sohn und sich dann zuerst um sein Gewand kümmere. Ähnlich sei Maria Magdalena nach der Auferstehung Jesu "die Apostolin, die den Aposteln überhaupt erst die Augen öffnet."
Durchaus verbinde er mit Leo XIV. Hoffnung auf Reformen in der Kirche, erklärte der bekannte Mystiker und Bestsellerautor. Der neue Papst habe die Synodalität angesprochen, mit der sein direkter Vorgänger Franziskus den langsamen Abbau der "Machtpyramide" in der Kirche in Angriff genommen habe. Weiters beziehe er sich im Namen auf Leo XIII., der das Prinzip der Subsidiarität - der Entscheidungsfindung auf der jeweils niedrigstmöglichen Ebene - eingeführt habe. Steindl-Rast: "Wie der Bahnhof aussieht, steht der Gemeinde zu, für den Fahrplan muss es aber eine höhere Ebene geben. Also nur in allen wesentlichen Dingen muss es Einheit geben."
Schon das von Jesus Christus verkündete Reich Gottes sei als Gegensatz zur Machtpyramide des Römerreichs verstanden worden, so der Ordensmann weiter. Der auf Machterhalt ausgerichteten Gewalt der Besatzungsmacht habe er Gewaltfreiheit entgegengesetzt, der Rivalität und Habgier Zusammenhalt, gegenseitige Unterstützung und Teilen - durchaus entsprechend der "Ideale der kommunistischen Einstellung", wie Steindl-Rast bemerkte. Schon die Tatsache seiner Hinrichtung am Kreuz weise darauf hin, dass die Römer diese Lehre als Unterminierung ihrer Macht und ihn selbst als "Revolutionär" eingestuft hätten.
Als "eigentlichen Kern der christlichen Botschaft" definierte Steindl-Rast in dem abendfüllenden Gesprächüber "Warum glauben" mit dem Moraltheologen und Mediziner Matthias Beck, "dass das innerste Geheimnis des Lebens uns liebt und wir es lieben können". Das Wort "Gott" verwende er nur vorsichtig, da es oft missverstanden werde. Er verstehe darunter "das große Geheimnis, das wir in jedem Menschen begegnen und das über den Einzelnen hinausgeht, da es allumfassend ist". Gott sei auch die "letzte Wirklichkeit, die wir nicht begreifen, begrenzen oder in Begriffe fassen können, aber doch verstehen, wenn sie uns ergreift". Viele Menschen erlebten dies in der Kunst oder Musik, so Steindl-Rast.
per/pwu/
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